Hygiene im Produktionsalltag: Herausforderung für Unternehmen und Mitarbeiter
Vor allem in der Lebensmittelindustrie ist Hygiene in der Produktion unerlässlich. Werden die Konzepte nicht eingehalten, kann das die Qualität beeinträchtigen und am Ende sogar zu einer Rückrufaktion führen. Aber auch in anderen Branchen ist eine staub- und keimfreie Umgebung oft oberstes Gebot. Die größte Herausforderung in der Umsetzung des Sicherheitskonzepts stellen dabei oft die eigenen Mitarbeiter dar.
Ideale Rahmenbedingungen in der Produktion schaffen
Damit es während der Arbeit hygienisch zugehen kann, müssen Unternehmen in der Produktion gewisse Rahmenbedingungen schaffen. Dabei sind gewisse Investitionen unumgänglich, um ein sauberes oder vielleicht sogar steriles Arbeitsumfeld zu ermöglichen. Ein gutes Beispiel hierfür sind antistatische Böden, die in der Anschaffung zwar etwas teurer sind, am Ende aber auf die Hygiene einzahlen. Staub und Schmutz bleiben auf diesen speziellen Bodenbelägen nämlich nur schwer haften, was die Reinigung erleichtert und die Sauberkeit in der Produktionsumgebung erhöht. Auch langlebige Ventilatoren zur Förderung staubfreier Luft tragen dazu bei, dass eine Kontamination mit mikroskopisch kleinen Staubkörnern vermieden wird. Das ist unter anderem in der Herstellung von Medizinprodukten besonders wichtig. Aber auch in der Lebensmittelindustrie ist Staub ein immer wiederkehrendes Problem, das es zu beseitigen gilt. In einigen Produktionsumgebung ist es hingegen wichtig, den entstehenden Staub bestmöglich abzuleiten. Wenn mit brennbaren Rohmaterialien wie Holz gearbeitet wird, kann es nämlich zu einer gefährlichen Staubexplosion kommen.
Mitarbeiter vor Arbeitsantritt unterweisen
In der Produktion ist die Fluktuation oft hoch und regelmäßig stoßen neue Mitarbeiter zum Unternehmen. Bevor diese zum ersten Mal die Arbeit aufnehmen, ist eine entsprechende Unterweisung im Bereich der Hygiene durchzuführen. So wird sichergestellt, dass neue Mitarbeiter von Beginn an mit den wichtigsten Konzepten wie Händedesinfektion und dem Tragen von Schutzkleidung vertraut sind. In diesem Zuge kann dann auch gleich die Arbeitssicherheit thematisiert werden, die die Produktion häufig auch ein potenziell gefährlicher Arbeitsplatz sein kann. Direkt am ersten Arbeitstag kann auch ein Rundgang mit einem Hygienebeauftragen für mehr Verständnis sorgen. Die optimalen Rahmenbedingungen für ein hygienisches Arbeiten in der Produktion sind immer nur ein Teil des Gesamtkonzeptes im Unternehmen. Oft noch wichtiger sind die Mitarbeiter, die am Ende als Vehikel für Schmutz, Bakterien und Keime dienen können.
Warum das Hygienekonzept nicht immer ernst genommen wird
In gewissen Produktionen ist es unerlässlich, dass die Mitarbeiter sich vor Arbeitsbeginn und nach einer Pause die Hände desinfizieren. Kontrollieren lässt sich diese Maßnahme aber nicht wirklich und so müssen Unternehmen einfach auf ihr Personal vertrauen. Im hektischen Arbeitsalltag kann aber durchaus das Hygienekonzept vergessen werden. Einige Mitarbeiter sind sich auch einfach nicht der Tatsache bewusst, welcher Schaden durch eine Missachtung der Hygieneregeln entstehen kann. Statt auf Bestrafung sollte hier also vielmehr auf Aufklärung gesetzt werden. Es gilt, jeden einzelnen Mitarbeiter in Verantwortung zu nehmen und ihn auf seine Pflichten aufmerksam zu machen. Das gelingt vor allem über regelmäßige Schulungen und auch durch die Präsentation von Negativbeispielen. So kann auf Dauer eine Awareness erreicht werden, damit die Mitarbeiter freiwillig das Hygienekonzept in die Praxis umsetzen.
Hygienestationen im Zutrittsbereich der Produktion etablieren
Damit kein wichtiger Schritt des Hygienekonzepts vergessen wird, sollte direkt im Eingangsbereich eine voll ausgestattete Hygienestation installiert werden. Hier können dann unter anderem Waschbecken und Desinfektionsspender zur Verfügung gestellt werden. Auch Einweghandschuhe, Schutzanzüge, Masken und Haarnetze sollten direkt hier zur Verfügung gestellt werden. Vergisst ein Mitarbeiter einen Teil seiner Schutzausrüstung, wird er hier noch einmal an alle wichtigen Teile der Ausrüstung erinnert. Einige Unternehmen setzen mittlerweile auch auf digitale Checklisten. Hier müssen sich die Mitarbeiter mit ihrem Stempel vor jeder Schicht registrieren und bestätigen, dass alle Hygienemaßnahmen vor dem Betreten der Produktion berücksichtigt wurden. Wichtig ist hierbei aber, dass der Zwischenschritt nicht zu kompliziert ist, damit er von der Belegschaft auch gänzlich akzeptiert wird.