Angebote zur Baufinanzierung in Österreich
Die historisch niedrigen Zinsen haben auch in Österreich den Immobilienmarkt ordentlich aufgeheizt. Dock kaum einer geht den Neuerwerb einer Immobilie oder ein Bauprojekt ohne eine Baufinanzierung an. Gerade weil die Konditionen, zumindest zinstechnisch, derart opportun erscheinen, gilt umso mehr: Augen auf beim Häuserkauf! Denn eine Baufinanzierung bindet – und das auf viele Jahre. Und wie in der blauäugigen Liebe kann dann schnell gelten: Die Freude währte kurz, die Reue dafür umso länger. Drum überlegen Sie gut, ehe Sie sich binden! Worauf es dabei ankommt und was eine solide und planmäßig realistische Baufinanzierung ausmacht, das schlüsseln wir nun auf.
Wozu dient eine Baufinanzierung?
Eine Baufinanzierung ist natürlich an die Investition in eine Immobilie, sei es Kauf oder Bau, gebunden. Wann immer Sie also Eigentum auf dem Immobilienmarkt erwerben, kann Fremdkapital via Baufinanzierung organisiert werden. Die Gesamtsumme, die für den Kauf der Immobilie zur Verfügung steht, setzt sich zusammen aus Eigenkapital (d.h. eigene Mittel und Sicherheiten, um den Kauf zu finanzieren) und Fremdkapital (typischerweise ein Bankdarlehen). Ein gewisses Eigenkapital ist in so ziemlich jedem Fall erforderlich, da Banken bei den in diesem Bereich naturgemäßen Kredithöhen natürlich nichts zu verschenken haben. Es gibt aber auch sogenannte Vollkapitalvarianten – bei denen nicht zwingend Eigenkapital benötigt wird, sondern der volle Betrag von der Bank finanziert wird. Aber selbst dann wird es wahrscheinlich erhebliche Sicherheiten brauchen, die im Zweifelsfall geltend gemacht werden können. Ferner werden die Konditionen zwangsläufig teurer sein.
Was zählt alles zum Eigenkapital?
Je mehr Eigenkapital Sie gewillt sind geltend zu machen, desto besser fallen im Allgemeinen die möglichen Kreditmodalitäten sowie die Kredithöhe aus. Ganz abgesehen davon ist ein gewisser Eigenkapitalanteil eine Voraussetzung für viele Kredite. Doch was fällt alles darunter? Eigenkapital umfasst alles, was ein Kreditnehmer für einen Kauf aufbringen kann; nicht notwendigerweise muss. Es geht im Wesentlichen also um Sicherheiten. Dies umfasst nicht nur vorhandenes Bargeld sowie Geld auf einem Sparkonto. Auch Aktien oder Anleihen, bereits abbezahlte Immobilien und bestehende Lebensversicherungen können als Eigenkapital geltend gemacht werden. Ferner berücksichtigen viele Banken auch Eigenleistung. Wer bspw. vorhat, die Räumlichkeiten selber zu renovieren, kann und sollte diese Arbeitsleistung im Zusammenhang mit dem Eigenkapitalanteil durchaus erwähnen.
Was ist bei einer Baufinanzierung zu beachten?
Wichtig ist, dass in der Planung alles abgedeckt wird. Denn die Kosten eines Immobilienkaufs erschöpfen sich nicht nur im jeweiligen Kaufpreis der Immobilie. Auch Nebenkosten, wie diverse Gebühren (Grundbucheintrag, ggf. Maklerkosten etc.), müssen eingepreist werden. Ganz abgesehen davon, dass man als Hausbesitzer auch laufende Kosten hat, die nicht immer vorhersehbar sind. Wenn bspw. ein Rohrbruch aufritt, das Dach von einem Sturm in Mitleidenschaft gezogen wird oder die Heizung schlapp macht, dann kommen auf einen Schlag Kosten, die man nicht aufschieben kann. Es sollten also auch laufende sowie spontane Fixkosten miteinbezogen werden. Ganz wichtig sind dabei natürlich auch die zu erwartenden Energiekosten. Aus aktuellem Anlass sind gerade diese ein nicht zu vernachlässigender Faktor. Das wirtschaftliche Weltgeschehen beschert eben nicht nur niedrige Zinsen.
Laufzeit und Zinsentwicklung
Maßgeblich für die effektiven Kosten einer Baufinanzierung mit Fremdkapital bzw. via Bankkredit ist nicht nur der Eigenkapitalanteil. Auch die Laufzeit und die Zinsbindung sind wichtig. Gerade bei einem langfristigen Kredit können augenscheinlich kleine Unterschiede sich über den Kreditzeitraum deutlich akkumulieren. Als Faustregel mit Blick auf die Laufzeit gilt hierbei, dass man die Laufzeit besser etwas zu lang als zu kurz bemessen sollte. Eine kürzere Laufzeit geht naturgemäß mit mehr Belastung durch höhere Tilgungsraten einher. Bei längeren Laufzeiten steigen die Zinsen zwar tendenziell ein wenig, doch nicht dramatisch. Schon gar nicht gemessen daran, dass die meisten Baufinanzierungen mit Fixzinsen abgewickelt werden und eine lange Zinsbindung aufweisen. Doch gerade weil die Faktoren Zeit, Zinsen und monatlicher Kostendruck entscheidend für den den Handlungsspielraum sind, lautet unser Tipp: Wer aktuelle Angebote zur Baufinanzierung in Österreich sucht, sollte mehrere Angebote vergleichen lassen – insbesondere mit Blick auf diese Modalitäten.
Was hat es mit der Zinsbindung auf sich?
Sowie ein Darlehen für einen definierten Zeitraum mit einer vereinbarten Zinsbindung versehen wird, bleibt der Zinssatz in dieser Zeit fix. Auch dann, wenn sich die Marktlage diesbezüglich verändert. Damit räumen Sie sich als Kreditnehmer eine gewisse Planungssicherheit ein, da die Zinsen für einen vereinbarten Zeitraum gleich bleiben. Beispielsweise für zehn Jahre. Die Bank veranschlagt dafür einen etwas höheren Zinssatz – als Kompensation dafür, dass ihr möglicherweise Zinseinkünfte entgehen, die bei einem variablen Zinssatz möglich wären. Wenn dieser Zeitraum der Zinsbindung endet, richtet sich der Zinssatz wieder nach Marktentwicklungen, sodass er dann erheblich steigen kann. Eine lange Zinsbindung schützt hierbei zweifach. Sie gewährt langfristige Planungssicherheit. Und selbst wenn nach ihrem Ablauf die Zinsen erheblich steigen, so wird dies bei langer Zinsbindung erst dann der Fall sein, wenn ein Großteil des Kredits bereits abgegolten und der Zinseffekt dadurch abgemildert ist.
Nebenkosten und Förderungen
Bei der Berechnung einer Baufinanzierung ist es wichtig, ausreichend Spielraum für Nebenkosten einzuplanen. Diese fallen nämlich rasch höher aus als antizipiert. Zumal fast alle Nebenkosten tendenziell mit dem Kaufpreis der Immobilie skalieren. Sprich: Je teurer die Immobilie, desto höher meist auch die Nebenkosten. Wer mit einer Baufinanzierung knausrig auf Kante näht, verhält sich also eher spekulativ als konservativ. In Österreich können jedoch dankenswerterweise einige staatliche Fördermittel beansprucht werden. Hierbei weichen die Möglichkeiten von Bundesland zu Bundesland ab. Es gilt also, Erkundungen vor Ort einzuholen. Auch Städte und Gemeinden können teilweise Anreize gewähren. Zu typischen staatlichen Förderungen gehören bspw. die Jungfamilienförderung, Fördermittel für erneuerbare Energien oder eine klassische Wohnbauförderung. Ferner wird das Bausparen in Österreich seit jeher staatlich gefördert.
Baufinanzierung Checkliste
Im Folgenden noch einmal eine Checkliste, worauf es bei einer soliden Baufinanzierung ankommt:
- Eigenkapital – Je mehr Eigenkapital geltend gemacht werden kann (und sei es nur als Sicherheit) umso bessere Konditionen können gewährt werden. Bausparverträge helfen dabei, dieses Eigenkapital aufzubauen. Auch Eigenleistungen sollten betont werden.
- Zeit ist Geld – Längere Laufzeiten reduzieren tendenziell die Höhe der monatlichen Raten.
- Zinsbindung sticht Billig-Zins – Kurze Zinsbindung zu Gunsten billiger Zinsen ist ein verlockender sowie potenziell teurer Fehler! Denn nach der Zinsbindung können die Zinsen deutlich ansteigen. Wenn dies schon nach ein paar Jahren eintritt und der Großteil des Kredits noch nicht abgegolten ist, können hier wenige Prozentpunkte den Kostendruck immens erhöhen!
- Alle (möglichen) Kosten bedenken – Es sollten immer alle möglichen Nebenkosten in Betracht gezogen werden. Also nicht nur Gebühren, sondern auch unvorhersehbarer Investitionsbedarf (Rohrbruch, gefluteter Keller, zu ersetzender Hausrat etc.).
- Fördermittel in Erfahrung bringen – Staatliche Förderung kann einiges auffangen. Hierbei nicht nur auf Bundesebene sondern auch auf Ebene der Bundesländer sowie der Kommune vor Ort recherchieren.
- Vergleichen lohnt sich – Sowie alle wichtigen Faktoren und angestrebten Modalitäten bekannt sind, sollten möglichst viele Angebote erfragt werden.