Bitcoin als Investment für Unternehmen – die Vor- und Nachteile
Sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen wird Bitcoin als Investment immer beliebter – trotz fallender Kurse. Für manche gelten sie als zu risikoreich, andere investieren in BTC genau wegen dieses Risikos. Letztlich hängt es davon ab, welche Strategien das Unternehmen verfolgt.
Firmen wie MicroStrategy, Tesla und Square haben Millionen in Bitcoin investiert. Manche halten eisern an ihre Bestände fest, selbst wenn die Kurse wieder zu taumeln beginnen, während andere notgedrungen verkaufen. Auch für KMUs könnten sich Rücklagen in der Kryptowährung als vorteilhaft herausstellen. Interessierte sollten jedoch auch die Risiken bedenken.
So investieren Unternehmen in Bitcoin
Mittlerweile werden einem viele Möglichkeiten geboten, Bitcoin und andere Kryptowährungen zu kaufen. Auf seriösen Börsen und Exchanges, reguliert und überwacht von staatlichen Aufsichtsbehörden der EU oder anderer Länder, stehen dem geneigten Käufer verschiedene Zahlungsdienstleister bereit. So lassen sich Bitcoin schnell mit SOFORT kaufen, per Kreditkarte, Banküberweisungen und vielen anderen Methoden. Für Unternehmen sind jedoch die Brokerkonten besser geeignet. Verschiedene Handelsbörsen bieten Business Accounts für professionelle Nutzer sowie Unternehmen an. Damit lassen sich Kryptowährungen auch mittels komplexer Handelsinstrumente kaufen und verkaufen. Zudem übernehmen die Börsen dank Custody Service die sichere Aufbewahrung der Bestände. Damit geben die Unternehmen jedoch die Verantwortung über ihre Bitcoins an die Börsen ab. Laut dem Bitcoiner-Credo „not your keys, not your coins“ ist nur derjenige der Besitzer seiner eigenen Bestände, der sie auch wirklich selbst verwaltet und die privaten Schlüssel kennt. Jedoch kümmern sich viele Unternehmen nicht um die ideologischen Aspekte und sind stattdessen an der Wertentwicklung und der deflationären Natur von Bitcoin interessiert.
Wieso sich Unternehmen Bitcoin halten
Bei den wechselhaften Kursen mag einem die Entscheidung, die Firmengelder in Bitcoin anzulegen, riskant erscheinen. Manche Unternehmen versprechen sich jedoch gerade von Bitcoin Sicherheit. Um zu verstehen, warum, muss man sich eine der grundlegenden Eigenschaften dieser Kryptowährung bewusst werden. Während niemand genau sagen kann, wie viele Euros, US-Dollars und Yuan es in Zukunft geben wird, ist die maximale Menge an Bitcoin in dem Code der Blockchain festgeschrieben. Höchstens 21.000.000 BTC, mehr wird es niemals geben. Übrigens: 19.280.000 BTC befinden sich bereits im Umlauf.
Bitcoin eignet sich dank seiner zyklischen Höhenflüge durchaus auch als kurzfristige Investition. Viele Trader kaufen und verkaufen täglich beim sogenannten Daytrading. Unternehmen wie MicroStrategy, dessen Gründer Michael Saylor längst zu einer Ikone im Krypto-Space aufgestiegen ist, fahren hingegen eine Strategie mit weitem Horizont. Sie gehen von anhaltender Inflation aus, vom stetigen Wertverfall – und davon, dass Bitcoin dank der begrenzten Menge sich seinen Wert erhalten und ihn gar steigern kann. Ähnlich erklärte auch der Milliardär und Hedgefonds-Manager Paul Tudor Jones seine Entscheidung, in Bitcoin zu investieren.
Probleme und Risiken
Dass eine solche Strategie nicht leicht ist, zeigt das Beispiel Tesla. Das Unternehmen des Multimilliardärs Elon Musk verkaufte im Juli 2022 gut 75 % seiner gesamten Bitcoin-Bestände und musste dabei herbe Verluste einstecken. Zwar konnte Tesla dadurch 936 Millionen US-Dollar einnehmen, jedoch lag der Preis zum Verkauf weit unter dem Einkaufspreis. Grund dafür war laut eigener Aussage, dass der Preisverfall sich negativ auf die Rentabilität des Unternehmens ausgewirkt hatte.
Letztlich kann es sich nicht jedes Unternehmen leisten, große Mengen an Eigenkapital in Bitcoin anzulegen und dann für Jahre darauf zu warten, dass der Preis steigt. Sie brauchen ihr Vermögen, um damit zu arbeiten, Rechnungen und Mitarbeiter zu bezahlen sowie Investitionen zu tätigen. Abwarten und auf bessere Zeiten zu hoffen, ist für viele Unternehmen, die ihre Gelder aktiv einsetzen müssen, nur schwer machbar. Daher ist es möglich, dass sie bei schlechten Zeiten ihre Bestände an BTC abstoßen und gegebenenfalls Verluste hinnehmen müssen.
Ein Investment in Bitcoin aus der Sicht eines Unternehmens braucht also Geduld und eine hohe Schmerzgrenze. Es lässt sich jedoch auch als eine Investition in eine neue, aufregende Technologie begreifen. Dabei muss das Unternehmen nicht erst in Blockchain forschen oder seine eigenen Kryptowährungen herausgeben. Zudem hilft eine Investition in Bitcoin dabei, den Preis zu stabilisieren und das Netzwerk zu schützen. Je mehr Menschen und Unternehmen Bitcoin halten, desto höher der Boden, auf den der Kurs des Preises eventuell fallen kann.
Als Alternative lassen sich weiterhin Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Das verschafft den Kunden nicht nur mehr Möglichkeiten, unkompliziert und zu niedrigen Gebühren über das Internet zu bezahlen. Das Unternehmen bekommt auch zusätzliche Aufmerksamkeit von Bitcoinern und anderen Krypto-Enthusiasten. Viele von ihnen würden am liebsten nur noch mit ihren BTC bezahlen. Ob das den steuerrechtlichen und technischen Aufwand wert ist, muss jedes Unternehmen für sich selbst entscheiden.