Wohntrend Containerhaus – das sollte man in Österreich dazu wissen
Für ein Containerhaus werden alte Schiffscontainer zu Wohnraum umfunktioniert. Diese Methode hat auf dem Immobilienmarkt eine echte Zukunft.
Nicht nur in der Stadt, sondern sogar auf dem Land wird der Wohnraum immer knapper. Das bedeutet, dass innovative Ideen zum Zug kommen müssen: eine davon ist der Wohncontainer. Diese ausgedienten und umgebauten Schiffscontainer erlauben es Ihnen, bereits für wenig Geld eine sehr komfortable und gemütliche Wohnlösung zu finden.
Kann man in einem Container wohnen?
Frachtcontainer werden auf See meistens schon nach zehn Jahren nicht mehr eingesetzt, obwohl sie deutlich langlebiger sind. Haben sie ausgedient, macht es Sinn, sie anderswo weiterzuverwenden – zum Beispiel als Containerhaus. Beim Umbau und der Gestaltung der Container haben Sie dabei beinahe grenzenlose Möglichkeiten.
Für viele Menschen sind Container bereits zum Wohnsitz oder Ferienhaus geworden. Doch auch, wenn Sie bereits ein Eigenheim besitzen, gibt es zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten für den Frachtcontainer. Diese beinhalten zum Beispiel die Nutzung als
- Gartenhaus,
- Gästehaus,
- Fitnessraum,
- Hobbyraum,
- Home-Office oder
- Geschäftsraum.
Zu klein zum Wohnen sind die Container übrigens nicht. Gewöhnliche 40-Fuß-Container ergeben eine Wohnfläche von etwa 28 Quadratmetern. Für manche Verwendungszwecke ist das bereits ausreichend, ansonsten können einfach mehrere Container miteinander verbunden werden.
Wohnen im Containerhaus: Fünf wichtige Vorteile
1. Immer mehr Menschen legen Wert auf Nachhaltigkeit. Das Wohnen im Container ist eine der günstigsten und umweltfreundlichsten Alternativen, die es auf dem Immobilienmarkt zurzeit gibt.
2. Wohncontainer sind sehr flexibel. Ziehen Sie mit jemandem zusammen oder erwarten Nachwuchs, können Sie das Haus einfach erweitern oder aufstocken.
3. Containerhäuser sind meistens innerhalb weniger Wochen verfügbar. Auch beim Bau fallen große Zeitspannen weg, die bei einem Massivhaus für Unabwägbarkeiten eingeplant werden müssten.
4. Wer einen Umzug plant, benötigt dafür nur einen Lastwagen und einen Kran – dann kann das ganze Haus auf das neue Grundstück überführt werden.
5. Da sie ursprünglich für die Schifffahrt genutzt wurden, sind Frachtcontainer in der Regel wasserfest und rosten nicht.
Haben Containerhäuser auch Nachteile?
Wie alle schönen Dinge haben natürlich auch Wohncontainer ihre Schwächen. Die folgenden drei Nachteile sollten dringend bedacht werden:
Container haben niedrigere Decken und sind schmaler als gewöhnliche Wohnhäuser. So kann es passieren, dass Sie sich in Ihrem neuen Haus eingeengt fühlen.
Auf See sind Container geschlossene Kisten und damit sehr stabil. Für die Verwendung als Wohnraum müssen jedoch Fenster und Türen hineingeschnitten werden, was zu Instabilität führen kann. In diesem Falle sind Baustellencontainer mit Stahlskelett eine gute Alternative.
Wurden in dem Container früher frische Waren wie Früchte oder Blumen transportiert, kann es sein, dass er zur Schädlingsbekämpfung mit Pestiziden behandelt wurde. Durch die hohen gesundheitlichen Risiken ist er dann auf keinen Fall als Wohngebäude geeignet.
Benötigen Containerhäuser eine Baugenehmigung?
Dafür gibt es wegen des sehr differenzierten Baurechts leider keine eindeutige Antwort. Die für Ihren Wohnort geltenden Bestimmungen finden Sie in der Landesbauordnung des betreffenden Bundeslandes. Generell gilt aber, dass die meisten Länder für die längerfristige Nutzung eines Containers eine Baugenehmigung verlangen.
Tipp: Wollen Sie Ihr Containerhaus ohnehin nur als Ferienhaus nutzen, können Sie es möglicherweise auf einem Campingplatz oder in einem Mobilheimpark aufstellen. Dort sind oft schon alle notwendigen Genehmigungen vorhanden.
Braucht ein Wohncontainer ein Fundament?
Wohncontainer müssen auf einer möglichst festen Fläche stehen, damit ihr Gewicht sie über die Jahre nicht einsinken lässt. Kann der Boden diese Voraussetzung nicht erfüllen, ist zwingend ein Fundament nötig, welches stabiler und robuster als ein Fundament für Gartenhaus sein muss. Ebenfalls benötigen alle mehrstöckigen Containerhäuser ein Fundament. Sie haben dabei die folgenden Möglichkeiten:
Punktfundament: Der Container steht auf betonierten Fundamentpunkten, die für mehr Stabilität mit Bewehrungskörben verstärkt werden können.
Streifenfundament: Der Container liegt nicht auf Punkten, sondern auf Betonstreifen auf.
Pfahlfundament: Der Container wird mit Stahlpfählen verschweißt oder verschraubt, die vorher in den Boden gedreht wurden.
Wie viel kostet ein Containerhaus in Österreich?
Da jedes Bauprojekt individuell ist, ist nur die Angabe von Richtwerten möglich. Dennoch können Sie sich grob an der folgenden Übersicht orientieren, die den Neubau eines Containerhauses ohne Möbel und Sanitärausbau darstellt.
Container (40 Fuß): 1.000 bis 3.000 Euro
Fundament: 60 bis 70 Euro pro Quadratmeter
Fenster und Tür: etwa 1.200 Euro
Dämmung: etwa 400 Euro
Estrich: etwa 400 Euro
Innenverkleidungen: etwa 550 Euro
Zu diesen Kosten kommen selbstverständlich noch die Gebühren für die Baugenehmigung und die Sanitär- beziehungsweise Elektroanschlüsse. Außerdem fallen für jedes Containerhaus Transportkosten an, die sich nach der Strecke und der Menge der Container richten.
Im Allgemeinen betragen die finalen Kosten für den Selbstbau eines Containerhauses um die 10.000 Euro. Höher werden die Preise selbstverständlich, wenn ein fertiger Wohncontainer gekauft werden soll. Dann sollten Sie durchaus 1.600 bis 2.600 Euro pro Quadratmeter einkalkulieren.