News aus der Robotik: Neueste Entwicklungen und Wissenswertes für Branchenfremde
Unter Robotik können sich viele Menschen nur abstrakt etwas vorstellen. Das Wort wird schnell assoziiert mit künstlicher Intelligenz und Bilder von sprechenden, manipulierenden Robotern in Menschengestalt tauchen in den Köpfen der meisten auf. Eine unbestimmte Angst vermischt sich mit einem Gefühl in Science Fiction-Zeiten zu leben. Robotik bezieht sich als Wort dabei auf die Anwendung von Robotern und umfasst neben dieser auch den Entwurf, die Gestaltung und Steuerung.
Tatsächlich ist die Robotik älter als viele glauben: Schon 1971 wurde zum ersten Mal eine Robotik-basierte Schweißlinie in Sindelfingen bei Daimler Benz von Kuka gebaut. Dafür wurden hydraulisch betätigte Robotern verwendet. Seit jeher ist der Einsatz von Robotern in der Industrie gang und gäbe. Besonders die Automobilindustrie verwendet die intelligenten Maschinen im Rohbau. Ganze Hallen füllen schweißende und lackierende Industrieroboter hier, um Karosserien zu bearbeiten.
Obwohl Roboter also schon auf eine überraschend lange Geschichte blicken, ist ihr Einsatz dennoch erst in den letzten Jahren rasant angestiegen, was auch mit der Erfindung neuerer Technologien und der voranschreitenden Digitalisierung in Verbindung gebracht werden kann. Da ein Laie hier schnell den Überblick verlieren kann, im Folgenden einmal ein paar Fakten und News aus der Robotik, die Klarheit schaffen.
Neueste Erfindungen: Robotiksysteme und Cobots
Neben Industrierobotern gibt es in der Industrie mittlerweile auch das sogenannte Robotiksystem. Dieses besteht aus einem Manipulator (z.B. dem Roboterarm), dem Endeffektor (z.B. ein bestimmtes Werkzeug) und der Robotersteuerung. Zudem ist es mit Sensoren, Kameras und Sicherheitsvorrichtungen ausgestattet. Ein Robotik-System kann – im Gegensatz zu den klassischen Industrierobotern – Arbeitsabläufe gänzlich autonom durchführen. Die Ausführung der Aufgabe kann dabei durch unterschiedliche Sensorinformationen auch variieren.
Neben Robotiksystemen sind auch sogenannte Cobots eine neue Erfindung. Die kollaborierenden Roboter sind dank spezieller Sensoren in der Lage in direkter Nähe zu Menschen zu arbeiten. Zudem sind sie leicht bedienbar.
Die Größe des Robotik-Marktes
Laut der International Federation of Robotics (IFR) werden weltweit über drei Millionen Industrieroboter in Arbeitsprozessen verwendet. Die Tendenz ist steigend und es ist damit zu rechnen, dass diese Zahl lediglich einer Momentaufnahme entspricht. Der weltweit größte Markt ist China, daraufhin folgen Japan, USA, Korea und Deutschland. Wenn es um die höchste Roboterdichte geht, belegt Deutschland sogar den vierten Platz hinter Korea, Singapur und Japan.
Humanoide Robotik
Von Industrierobotern deutlich zu unterscheiden, sind die eingangs bereits erwähnten humanoiden Roboter, die menschenähnliche Züge aufweisen und auch als künstliche Intelligenz bezeichnet werden. Der Begriff der künstlichen Intelligenz ist dabei jedoch unzureichend angewendet. Tatsächlich können auch viele Industrieroboter bereits als künstliche Intelligenzen bezeichnet werden, ebenso wie Softwares und Systeme, die keinerlei haptischen Körper besitzen.
Humanoide, oder auch anthropomorphe Roboter streben es an, einem Menschen möglichst ähnlich zu sein und natürlichsprachliche Fähigkeiten aufzuweisen. Die Königsdisziplin hierbei ist also, einen Menschen so täuschend echt wie nur möglich zu kopieren. Diese Entwicklung in der Robotik ist wohl die am breitesten diskutierte und stößt auf manche Probleme.
Einerseits ist die Herstellung und Programmierung humanoider Roboter, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sind, mit vielen ethischen Fragen verbunden. Bedeutet ein lernendes Bewusstsein zu leben? Kann ein lernendes Bewusstsein leiden? Andererseits ist das menschenähnliche Äußere der humanoiden Roboter in der Praxis unvorteilhaft. Tatsächlich löst gerade dieses beim Menschen nämlich Ängste aus, die eine als eindeutig als Maschine oder Roboter identifizierbare künstliche Intelligenz nicht hervorruft.
Softwareroboter: Echte Roboter?
Softwareroboter, auch Bots genannt, werden anders als Industrieroboter, Cobots oder andere intelligente Maschinen nicht durch auf Robotik spezialisierte Firmen entwickelt, sondern in der Informatik. Als kleine Softwareprogramme übernehmen sie automatisch bestimmte Aufgaben. Roboter im klassischen Sinne sind sie also nicht. Von der Robotik unterscheiden sie sich, da sie nicht mit der physischen Welt interagieren, sondern in der Software- und IT-Welt zum Einsatz kommen.