Finanzierung eines neuen Autos: Tipps und Tricks
Beim Kauf eines neuen Autos ist eine sorgfältige Planung des Budgets unerlässlich. Dazu gehört, die monatlichen Einnahmen und Ausgaben genau zu erfassen, um zu bestimmen, wie viel Geld für die Finanzierung des Fahrzeugs verfügbar ist. Neben den Kosten für die Finanzierung fallen regelmäßig weitere Ausgaben, etwa für die Versicherung, die Kfz-Steuer, den Kraftstoff, die Wartung und Reparaturen an. Dieser Artikel zeigt, wie die Finanzierung gelingt.
Budgetierung als Grundstein für eine erfolgreiche Autofinanzierung
Das Festlegen eines präzisen Budgets ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt beim Kauf eines neuen Autos. Es entscheidet darüber, welche Fahrzeuge überhaupt in Betracht kommen und ob eine Finanzierung notwendig ist. Der Hauptunterschied zwischen der vollständigen Bezahlung eines Autos mit vorhandenem Budget und der Aufnahme einer Finanzierung liegt in den zusätzlichen Kosten, die Kredite mit sich bringen, wie Zinsen und möglicherweise Gebühren.
Den heimischen Markt sondieren
Die eigene Budgetgrenze sollte nicht in Stein gemeißelt sein, sondern ein wenig Spielraum bieten. Schließlich beziehen sich die Fahrzeugpreise vorwiegend auf die heimische Automobilbranche. Ein Grund dafür ist die Verlagerung der Automobilindustrie. Immer weniger Modelle und vor allem Ersatzteile finden den Weg vom asiatischen Markt, sodass europäische Hersteller gezwungen sind, umzudenken. Ohne die häufig sehr günstigen Einkaufspreise aus asiatischer Produktion erhöhen sich auch die Fahrzeugpreise für Endkunden. So kann es sein, dass das noch vor Kurzem gesetzte Budget plötzlich nicht mehr ausreicht und nachgebessert werden muss.
Anpassung des Budgets bei Finanzierungen
Wenn eine Finanzierung in Erwägung gezogen wird, ist es oft ratsam, das ursprüngliche Budget etwas nach unten zu korrigieren. Der Grund dafür ist einfach: Die Gesamtkosten des Autos erhöhen sich durch die Zinsen der Finanzierung. Selbst bei niedrigen Zinssätzen können diese über die Laufzeit des Kredits summiert eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Wenn man also ursprünglich ein Auto für 25.000 Euro kaufen wollte und dabei eine Finanzierung eingeplant hat, könnte es klug sein, die Suche auf Autos bis 23.000 Euro zu beschränken, um Raum für die zusätzlichen Finanzierungskosten zu schaffen.
Schwerere Finanzierungsmöglichkeiten durchspielen
Die Wahl der passenden Finanzierungsmethode ist für den Kauf eines neuen Autos von großer Bedeutung. Es gibt eine Vielzahl an Finanzierungsmöglichkeiten, und jede hat ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die gut durchdacht sein wollen. Die Entscheidung für die richtige Finanzierung beeinflusst nicht nur die Höhe der monatlichen Belastung, sondern auch die Gesamtkosten des Fahrzeugs über die Zeit.
Vergleich der Finanzierungsarten
Verschiedene Finanzierungsarten wie klassische Autokredite, Leasing oder Ballonfinanzierungen offerieren unterschiedliche Konditionen, die auf die Bedürfnisse verschiedener Käufer zugeschnitten sind. Ein klassischer Autokredit etwa ermöglicht es, das Fahrzeug am Ende der Laufzeit zu besitzen, während ein Leasingvertrag oft niedrigere monatliche Raten mit sich bringt, das Fahrzeug jedoch am Ende der Laufzeit zurückgegeben wird. Ballonfinanzierungen bieten zunächst niedrige Raten an, enden jedoch mit einer hohen Schlussrate. Jede dieser Optionen hat Auswirkungen auf die Liquidität und die langfristige Finanzplanung, weshalb es essenziell ist, den Autokredit vorab möglichst genau zu berechnen.
Tipp: Konditionen verhandeln
Das Aushandeln attraktiver Konditionen spielt eine zentrale Rolle bei der Finanzierungsentscheidung und niedrigere Zinssätze können die Gesamtkosten des Autos erheblich reduzieren. Weiterhin können spezielle Finanzierungsangebote wie Boni oder Rabatte die Attraktivität eines Angebots steigern. Es lohnt sich daher, die Angebote verschiedener Banken und Finanzinstitute zu vergleichen.
Verwendungszweck „Autofinanzierung“ kann beim Sparen helfen
Die Angabe eines spezifischen Verwendungszwecks wie „Autofinanzierung“ bei der Beantragung eines Kredits kann maßgeblich zu besseren Konditionen beitragen. Banken bieten oft niedrigere Zinssätze für zweckgebundene Kredite, da das Risiko durch die Bindung des Kredits an ein physisches Gut als geringer eingeschätzt wird. Überdies erlaubt die Zweckbindung den Kreditgebern eine bessere Abschätzung der Bonität und des Ausfallrisikos.
Die Präzisierung des Verwendungszwecks gibt auch dem Kreditnehmer die Möglichkeit, gezielt nach Angeboten zu suchen, die speziell für die Finanzierung von Autos konzipiert sind. Viele Banken und Finanzinstitute halten spezielle Autokreditangebote bereit, die nicht nur durch günstigere Zinsen, sondern auch durch angepasste Laufzeiten und flexible Rückzahlungsbedingungen überzeugen.
Auch ohne eigene liquide Mittel kann man mithilfe von Finanzierungen seinen Traumwagen erwerben.
Fördermöglichkeiten vor der Finanzierung checken
Bevor man sich für die Finanzierung eines neuen Autos entscheidet, lohnt es sich, vorhandene Fördermöglichkeiten zu überprüfen, insbesondere beim Kauf von Elektroautos. Das Klimaschutzministerium hat für das Jahr 2024 insgesamt 114,5 Millionen Euro bereitgestellt, um den Kauf von Elektrofahrzeugen zu fördern. Diese Initiative, ein Teil der E-Mobilitätsoffensive, spiegelt sich in einem beachtlichen Anstieg der E-Auto-Zulassungen wider, die im vergangenen Jahr 19,9 Prozent aller Neuzulassungen ausmachten.
Interessenten können eine Förderung von bis zu 5.000 Euro für den Kauf eines E-Autos in Anspruch nehmen. Zudem werden Investitionen in private Ladeinfrastruktur unterstützt, mit bis zu 600 Euro für Wallboxen oder Ladekabel und bis zu 1.800 Euro für Gemeinschaftsanlagen in Mehrparteienhäusern. Die Verfügbarkeit solcher Fördermittel macht die Anschaffung eines E-Autos finanziell wesentlich attraktiver und kann die Gesamtkosten signifikant reduzieren.
Die passende Versicherung wählen
Die Entscheidung für die richtige Versicherung spielt eine zentrale Rolle bei der Finanzierung eines Fahrzeugs. Insbesondere die Vollkaskoversicherung ist hier von Bedeutung, da viele Finanzierungsinstitute diesen Versicherungsschutz als Bedingung für die Kreditvergabe sehen. Diese Versicherungsart verspricht umfassenden Schutz, der nicht nur die Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt, sondern auch bei Diebstahl oder Vandalismus greift.
In der EU ist die Autohaftpflichtversicherung eine Pflichtversicherung, die bei der Zulassung eines Fahrzeugs nachgewiesen werden muss. Diese Versicherung deckt Personenschäden und Sachschäden, die Dritten entstehen, jedoch nicht die Schäden am eigenen Fahrzeug oder Personenschäden des Fahrers. Umfassender Schutz, wie ihn Finanzierungsbanken oft fordern, wird daher durch Zusatzversicherungen wie die Vollkaskoversicherung geboten, die solche Lücken schließt.
Vollkaskoversicherung
Die Vollkaskoversicherung ist besonders bei finanzierten Fahrzeugen wichtig, da sie das vom Kreditgeber finanzierte Vermögen schützt. Sie minimiert das finanzielle Risiko für den Kreditgeber, indem sie auch die Schäden am eigenen Fahrzeug abdeckt, die durch Unfälle, Diebstahl oder andere Risiken entstehen können. Banken und Finanzierungsinstitute verlangen daher häufig diesen Versicherungsschutz, um das Fahrzeug während der gesamten Kreditlaufzeit abzusichern.
Beim Kauf eines Fahrzeugs, das möglicherweise auch im Ausland genutzt wird, ist es wichtig, die Gültigkeit der Versicherung zu überprüfen. Die Autohaftpflicht ist in allen EU-Ländern gültig, doch bei Zusatzversicherungen wie der Vollkasko kann der Schutz variieren. Vor einer Reise sollte man sich bei der Versicherung deshalb informieren, ob der Schutz auch im Ausland gilt und ob es Einschränkungen hinsichtlich der Dauer oder des geografischen Geltungsbereichs gibt. Einige Policen könnten beispielsweise nur bis zu einer bestimmten Entfernung von der Grenze des Heimatlandes oder zeitlich begrenzt Schutz bieten.
Barzahler sichern sich bei vielen Verkäufern zusätzliche Rabatte und können gleich mehrfach sparen.
Den richtigen Zeitpunkt am Markt abpassen
Die Wahl des optimalen Zeitpunkts für den Autokauf kann erhebliche finanzielle Vorteile bringen. Verschiedene Fahrzeugtypen und Modelle unterliegen je nach Jahreszeit und Marktlage unterschiedlichen Preisentwicklungen. Ein gutes Beispiel für saisonale Schwankungen sind Cabriolets. Diese Fahrzeuge sind im Frühling und Sommer besonders gefragt, wenn das Wetter warm und sonnig ist. Dementsprechend steigen die Preise in diesen Monaten. Im Herbst und Winter, wenn das Wetter kühler und regnerischer wird, sinkt die Nachfrage nach Cabriolets erheblich und Käufer, die geduldig bis zu diesen Monaten warten, können von deutlich niedrigeren Preisen profitieren. So lassen sich oftmals mehrere tausend Euro sparen, wenn das Cabriolet außerhalb der Hauptsaison gekauft wird.
Neuwagen und Modellwechsel
Ein weiterer günstiger Zeitpunkt für den Kauf eines Fahrzeugs ist kurz vor oder nach der Einführung neuer Modelle. Hersteller bieten oft Rabatte und Sonderangebote an, um die Lagerbestände der alten Modelle abzubauen und Platz für die neuen zu schaffen. Diese Zeiträume sind eine hervorragende Gelegenheit, ein neues Auto zu einem reduzierten Preis zu erwerben. Käufer sollten daher die Ankündigungen der Automobilhersteller im Auge behalten und die Veröffentlichungszyklen der Modelle kennen.
Jahresendangebote und Sonderaktionen
Am Jahresende locken Autohändler häufig mit speziellen Angeboten und Rabatten, um ihre Verkaufsziele zu erreichen und Lagerbestände abzubauen. Diese Jahresendangebote können erhebliche Preisnachlässe nach sich ziehen. Käufer, die bis zum Jahresende warten, können daher von attraktiven Konditionen und Sonderaktionen profitieren. Insbesondere der Dezember ist oft ein guter Monat, um ein neues Auto zu kaufen, da viele Händler ihre Jahresziele noch erreichen möchten.
Wochentags- und Monatswechselstrategien
Neben den saisonalen und jährlichen Schwankungen können auch bestimmte Tage innerhalb des Monats von Bedeutung sein. Am Monatsanfang sind Autohändler oft weniger bereit, hohe Rabatte zu gewähren, da sie noch Zeit haben, ihre Verkaufsziele zu erreichen. Am Monatsende hingegen steigt die Wahrscheinlichkeit für Preisnachlässe, da Händler ihre Monatsziele erreichen müssen. Auch Wochentage spielen eine Rolle: An Wochentagen, insbesondere Montag bis Mittwoch, sind Händler oft verhandlungsbereiter, da der Kundenandrang geringer ist als am Wochenende.
Nachlass durch einmalige Zahlung ohne Finanzierung beim Verkäufer
Autohändler bevorzugen Barzahlung, weil sie sofort den gesamten Kaufbetrag erhalten, ohne auf die Auszahlung einer Finanzierungsbank warten zu müssen. Dies verbessert ihre Liquidität und reduziert das Risiko von Zahlungsausfällen, die bei einer Finanzierung über den Händler auftreten könnten. Zudem fallen für den Händler keine Verwaltungskosten an, die mit der Abwicklung einer Finanzierung verbunden sind.
Überdies erhalten Händler bei der Vermittlung von Finanzierungen oft Provisionen von den Banken. Diese Provisionen können zwar lukrativ sein, bedeuten aber auch zusätzlichen Verwaltungsaufwand und ein erhöhtes Risiko bei Zahlungsausfällen. Durch den Verzicht auf die Händlerfinanzierung können Autohändler diese Risiken minimieren und sind daher häufig bereit, einen Teil ihrer Ersparnisse an den Kunden weiterzugeben, indem sie einen zusätzlichen Nachlass auf den Kaufpreis gewähren.